Trauermücken natürlich bekämpfen

 

 

Wer selbst Obst und Gemüse anzieht, hat bestimmt schon die Bekanntschaft mit Trauermücken gemacht. Trauermücken sind nicht größer als Fruchtfliegen (sogar etwas filigraner) und legen ihre Eier bevorzugt in feuchter Erde ab. Teilweise holt man sich die nervigen Tierchen schon mit der gekauften Blumen- oder Anzuchterde ins Haus. Das Problem an der Trauermücke: die geschlüpften Larven ernähren sich gerne von den Wurzeln der Setzlinge und schädigen damit die Jungpflanzen. In diesem Artikel zeige ich euch einige Möglichkeiten auf, wie ihr den kleinen Biestern auch auf natürliche Weise Herr werden könnt.


Vorbeugen

Wie schon erwähnt, können sich auch in gekaufter Blumenerde bereits Trauermücken-Eier befinden und ihr holt euch die kleinen Plagegeister quasi selbst ins Haus. Um das zu verhindern, könnt ihr die Erde vor der Anzucht im Backofen sterilisieren. Dafür die Erde, die ihr verwenden wollt, bei möglichst hoher Temperatur für 10 Minuten in den Ofen stellen. 

Klebefallen

Wer bereits einen Befall in seinen Pflanztöpfchen feststellt, kann in diesem Fall auf sogenannte Gelbsticker zurückgreifen. Diese bekommt man in der Regel in jedem gängigen Gartencenter oder Baumarkt. Die gelben Tafeln sind mit einem starken Leim versehen und werden in die befallenen Töpfe gesteckt. Die erwachsenen Trauermücken werden von der gelben Farbe angezogen und bleiben schließlich auf der Oberfläche des Stickers haften. Allerdings hilft diese Maßnahme natürlich nur gegen die ausgewachsenen Trauermücken und nicht gegen Larven und Eier. Die Gelbsticker können aber zumindest den Befall eindämmen und etwas dafür sorgen, dass sich nicht immer mehr Trauermücken in der Wohnung verbreiten und sich immer neue Nahrungsquellen suchen.

Nützlinge

Ist der Befall durch Trauermücken fortgeschritten und die Eier und Larven in der Erde nehmen überhand, können auch Nützlinge gegen die kleinen Mücken eingesetzt werden. Dabei kann man auf sogenannte Nematoden zurückgreifen. Dabei handelt es sich um winzig kleine Fadenwürmer, die in die Larven der Trauermücken eindringen und dort ein Bakterium abgeben. Das Bakterium vermehrt sich stark im Körper der Larven und tötet sie schließlich ab. Bei Trauermücken werden gezielt SF-Nematoden, also des Typs "Steinernema feltiae" eingesetzt. Wenn die Nematoden keine Futterquelle, also keine Larven mehr finden, sterben sie schließlich selbst ab.

 

 

Auch Nematoden können online, aber zum Beispiel auch im gut sortierten Baumarkt oder Gartencenter gekauft werden. Allerdings ist es dort mit einem normalen Einkauf nicht getan. Im Gartencenter kauft man in der Regel eine Packung, in der nur eine Postkarte enthalten ist. Mit den Daten auf der Karte kann man dann entweder online oder über den Postweg die Nematoden bestellen. Grund für den etwas komplizierteren Anschaffungsweg ist, dass es sich um lebende Organismen handelt, die nur kurze Zeit in einer Verpackung überleben und deshalb „frisch“ bestellt werden müssen. 

Natürliches Pestizid

 

 

 

 

Seit 2020 hat die Firma Neudorff ein neues Mittel gegen Trauermücken im Programm: Spruzit TrauermückenFrei. Das Mittel enthält einen Extrakt aus dem Niembaum. Dieser sorgt dafür, dass sich die Trauermücken nicht mehr vermehren können. Die Larven werden daran gehindert sich zu häuten und können sich deshalb nicht weiterentwickeln. Das Mittel wird einfach im Gießwasser aufgelöst. Damit werden die Pflanzen dann ausgiebig bewässert.

 

Mein Fazit:

 

Vorbeugen ist beim Thema Trauermücken alles – aber nicht immer ist das möglich. Schnell hat man die kleinen Tierchen mit in die eigene Wohnung gebracht - zum Beispiel in einem Kräutertopf aus dem Supermarkt. Mich persönlich hat der Einsatz von Nematoden in Kombination mit Gelbstickern am meisten überzeugt. Es dauert zwar eine gewisse Zeit, aber bei uns hatte sich danach das Trauermücken-Problem für das Jahr komplett erledigt. Auch das TrauermückenFrei von Neudorff hat seine Wirkung gezeigt, allerdings nicht so überzeugend wie die Nematoden. Einige Trauermücken waren auch Tage nach der Behandlung noch unterwegs. Vermutlich macht hier eine zweite Behandlung in kürzeren Abständen Sinn (eine Woche). Wir haben jedes Mal zwei Wochen gewartet bevor wir erneut mit dem Mittel gegossen haben. Als schnelle Hilfe ist das Mittel sicher nicht verkehrt, aber für eine nachhaltige Lösung des Problems, tendiere ich persönlich mehr zu den kleinen Fadenwürmern.